→ KLAITON wird zu Haufe Advisory
Wird die COVID-19-Pandemie die Welt nachhaltig verändern? Zukunftsforscher*innen beschäftigen sich nun seit fast einem Jahr mit der Frage, ob wir an einem Kreuzungspunkt angelangt sind, der für die Zukunft alternative Ideen und Lebensentwürfe bringen wird. Oder tritt jetzt manches an die Oberfläche, das bereits vor der Pandemie da war und nur den Stein des Anstoßes bedurfte?
Ausgelöst durch die Pandemie haben viele Menschen begonnen, ihren derzeitigen Lebensentwurf zu hinterfragen. Ist das Streben nach Materiellem der richtige Weg? Gleichsam sind die aktuellen Fragen des Klimaschutzes und andere wertebasierende Diskussionen geblieben. Die Spanne reicht von Veganismus bis zum ökologischen Fußabdruck. Vor dem Hintergrund dieser schwelenden Zukunftsthemen müssen sich Unternehmen nun mit einer wichtigen Frage beschäftigen: Wie müssen künftig die Rahmenbedingungen gestaltet werden, um die neuen Arbeitswelten bewältigen zu können?
In meinen Führungskräfteseminaren wird stets die Frage gestellt, wie Mitarbeiter*innen auch in diesen Zeiten motiviert und an das Unternehmen gebunden werden können. Umgekehrt verlieren Unternehmen gute Mitarbeiter*innen, weil diese die Führungskultur nicht positiv erleben. Und ganz offensichtlich greifen die angebotenen materiellen und immateriellen Anreize von Tag zu Tag kürzer.
Als Executive Coach erkenne ich hier einen klaren Trend: Je mehr versucht wird Motivation „zu kaufen“, desto schwächer die Führung, desto bedrohter das Unternehmen. Immer mehr Menschen geben sich mit dem ökonomischen Tausch „Geld gegen Arbeitszeit“ nicht mehr zufrieden. Es geht vielmehr um das positive Erleben des Führungsalltages. Dazu müssen sich jedoch die Führungskräfte selbst verändern.
Beim Supportive Leadership geht es um das Aussprechen und gegenseitige Anerkennen von Interessen, um Klarheit und auch um Konsequenz. Erfolgreiche Unternehmen besitzen ausgeprägte Formen einer Ergebnisüberprüfung kombiniert mit Klarheit, Konsequenz und Wertschätzung.
Mitarbeiter*innen sind nicht nur Leistungsträger, sondern vor allem Menschen. Daher muss eine Führungskraft auch authentisches Interesse an den Wünschen und Bedürfnissen der Mitarbeiter*innen haben. Es geht darum, Mitarbeiter*innen ernst zu nehmen und Interesse an ihrer Arbeit zu zeigen. Im nächsten Schritt stärkt die Führungskraft durch professionelles Feedback das Selbstwertgefühl der Mitarbeiter*innen. Dabei sollte jede Gelegenheit zur Anerkennung, besonderer Leistungen und guter Ideen genutzt werden.
Besonders wichtig dabei ist Vertrauen - nicht nur bei der digitalen Führung im Homeoffice, dort bemerkt man „fehlendes Vertrauen“ nur schneller. Statt der permanenten Überwachung des Arbeitsprozesses, müssen Führungskräfte emotionale und praktische Unterstützung geben, um bei schwierigen Aufgaben Lösungsmöglichkeiten zu finden. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter muss das das Gefühl haben, dass ihre Führungskraft für sie da und erreichbar ist.
Zuerst werden die Ziele und Aufgaben geklärt. Dann können die Führungskräfte den Mitarbeiter*innen Hilfe und Unterstützung anbieten, sowie Orientierung und Rückhalt geben. Dies ist die gesunde Basis, um Ideen und Anstöße im gemeinsamen Dialog zu entwickeln. Moderne Führungskräfte unterstützen ihre Mitarbeiter*innen, um bei schwierigen Aufgaben gemeinsam Lösungsmöglichkeiten zu finden. Um dies überzeugend umsetzen zu können, braucht es natürlich ganz andere Werte, Kompetenzen und ein völlig neues Rollenverständnis von Führung.
Mag. Sonja Schloemmer MBA, MAES ist Expertin für Leadership und HR-Instrumente & Geschäftsführerin von Schloemmer & Partner.
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